Wahre Liebe


ist ein besonderes Gefühl der Zuneigung. Wenn man verliebt ist bewegt man sich geistig auf den anderen zu. Man möchte, daß es dem anderen gut geht, und versucht seine eigenen Möglichkeiten dafür einzusetzen. Man fordert keine Gegenleistung dafür. Natürlich freut man sich über Gegengeschenke, aber man verlangt und fordert sie nicht.

Das sexuelle Verlangen, auch wenn es häufig so genannt wird, ist meistens kein echtes Verlangen, sondern eher ein Wunsch. Mann verlangt es nicht wirklich. Wenn der Partner dem Wunsch nämlich nicht nachkommt, erlischt er.
Falls man dann den Partner bedrängt, ist es tatsächlich ein Verlangen im Sinne des Wortes, man verlangt etwas. Das heißt, daß man dem anderen negative Gefühle zufügt, ihn unter Druck setzt, ihn erpresst. Das ist keine Liebe!

Die eigene Liebe kann dem Partner keine Schmerzen zufügen. Sie gibt nur gutes. Die Liebe bewegt einen immer nur, den Partner glücklich machen zu wollen. Die Liebe nimmt ihn an, wie er gerade ist. Sie möchte ihn nicht verändern oder beeinflußen.
Manchmal möchte man den geliebten Menschen verändern. Allerdings nicht aus lauter Liebe, sondern aus Angst, plötzlich alleine zu sein.

Manche haben die Illusion, sie wären das beste, was dem Geliebten je passieren könne. Man wäre der einzige, der ihn glücklich machen könne. Deshalb müsse man sich sehr viel bei dem Geliebten aufhalten, um ihn zu beschützen, auch vor seiner eigenen Achtlosigkeit. Man versucht Kontrolle über ihn auszuüben.
Das ist eine gefährliche Vorstellung. Daraus können Beziehungen entstehen, in denen ein Partner den anderen schlägt, und annimmt, es müsse aus Liebe geschehen.
Wenn man das Gefühl hat, Kontrolle jeglicher Art ausüben zu müssen, ist man dieser Illusion erlegen. Davon sollte man sich unbedingt befreien. Es ist ein Teufelskreis. Indem man versucht, Kontrolle auszuüben, versucht der Geliebte sich dieser zu entziehen. Da man aber glaubt, der Geliebte wisse nicht, was gut für ihn wäre, versucht man diese Kontrolle zu verstärken, und den Geliebten mit allen Mitteln an sich zu binden.

Das ist eine Illusion! Jeder weiß am besten über sich bescheid, und weiß welche Bedürftnisse er hat. Kontrolle kann nur Schaden anrichten und Schmerzen zufügen. Jeder muß frei über sich entscheiden können. Wenn man dem Geliebten etwas mitteilen möchte, kann man mit ihm sprechen. Wenn der Geliebte sich dagegen entscheidet, muß die eigene Liebe groß genug sein, ihm die Freiheit dazu zu lassen.


Liebe verlangt nicht. Man liebt jemanden, weil er ist, wie er ist. Wenn sich der geliebte Mensch verändert, kann es passieren, daß die Liebe schwindet.
Wenn man das Bedürftnis hat, jemanden zu verändern, dann ist es nicht die Liebe, die das möchte. Meistens hat man an dem geliebten Menschen etwas entdeckt, das man nicht mag, das man aber vorher nicht wußte. Dann ist man ent-täuscht, man hatte ihn sich anders vorgestellt.
Man erfährt häufig neues über Menschen, die man schon kennt. Mit den meisten Eigenschaften kommt man aber gut zurecht.

Bei dem Partner betrifft einen alles etwas mehr. Deshalb kann es leichter passieren, daß man eine Eigenschaft an ihm kennenlernt, mit der man nicht zurechtkommt. Dann versucht man, den Geliebten zu ändern. Nicht, weil man den Menschen liebt, sondern eben weil man den Menschen mit dieser Eigenschaft NICHT liebt.
Man wünscht sich, der Partner hätte diese Eigenschaft nicht. Er hatte sie doch vorher auch nicht gezeigt. Da erscheint es leicht, daß der Partner sich eben ändern soll.

Einen Menschen akzeptieren heißt, ihn so anzunehmen, wie er ist. Wenn man den Partner nicht annehmen kann, wie er ist, dann ist er nicht der richtige Partner für einen! Man liebt ein Trugbild, eine Täuschung, einen Menschen den es garnicht gibt. Man hat gedacht, der Partner wäre so. Ist er aber nicht! Man versucht ihn gegen seinen Willen in diese Form zu pressen, ihn zu verändern, bis er dem Trugbild entspricht. Das kann nicht funktionieren. Jeder verändert sich nur von sich aus.
Entweder lernt man mit dem WIRKLICHEN Partner auszukommen, oder man beendet die Beziehung und macht sich auf die Suche nach dem Menschen, den man tatsächlich liebt.
Das klingt sehr hart, aber den Partner formen zu wollen ist für beide noch härter. Denn es kann nicht funktionieren, und wird nur Schmerzen verursachen. Und am Ende steht man doch wieder vor der selben Entscheidung: akzeptieren oder gehen.


Die ewige Liebe oder die ewige Beziehung kann man meiner Meinung nach nicht vorhersehen. Man liebt einen Menschen wegen seines Charakters. Der Charakter kann sich im Laufe der Zeit ändern. Auch die Ansprüche der Liebe können sich ändern. Deshalb kann man Liebe nicht versprechen.




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